Unsere „Erste“ etablierte sich sofort als Liganeuling in der Turn-Bundesliga und lieferte mit einem soliden Qualitätszeichen bei ihrer Premiere groß ab. Voller Zuversicht startete unser Frauenteam um Mannschaftsführerin Maria Heitmann in ihre erste Bundesligasaison auf der großen DTL-Bühne. Nach ihrem letztjährigen Titelgewinn in der Regionalliga kamen unsere Damen beim Auftakt-Spektakel am 14. April in der leistungsstarken Drittliga der Nordstaffel mit einer Punktzahl von 167,75 Zählern auf den 4. Platz, gleichzeitig mit einem knappen vier Zehntel Vorsprung vor dem fünftplatzierten SV Großhansdorf, der TG Lahn-Dill, Eintracht Frankfurt und dem achtplatzierten Team der TG Herkenrath-Heidelberg (160,70). Nicht einmal 3 Zähler trennten 08 letztlich vom Sieg, der an den TuS Wüllen ging. Auch mit der erstmaligen „Hexenkessel-Atmosphäre“ ist das Team gut zurechtgekommen und wurde von den zahlreichen mitgereisten Fans nach jedem Gerätedurchgang enthusiastisch und frenetisch gefeiert.
Unsere Turn-Ästhetinnen avancierten beim Saisonstart in der Neurotthalle im badischen Ketsch auf Anhieb zu einem der leistungsbesten Mannschaften in der Achterstaffel und hinterließen eine vorzügliche Visitenkarte. Gehandicapt durch das Fehlen der versierten Leistungsträgerinnen Leona Braukmeier, Jil-Sophie Eckert und Virgenie ten Voorde, dem Verletzungsausfall von Maria Heitmann nach dem zweiten Gerätedurchgang am Sprung und ganz jungen „Frischlingen“ im Team war der selbstsichere Auftritt vom Premierengast aus der Nordheide-Metropole keine Selbstverständlichkeit.
Unsere Damen erwischten einen fulminanten Start am Auftaktgerät Boden (43,45 Punkte) als zweitbeste Riege und schlossen einen guten Auftritt mit auf Sicherheit geturnten Übungen am Stufenbarren (38,25 Punkte) ebenso als zweitbeste Mannschaft ab. Dazwischen lag mit 46,40 Zählern ein verhältnismäßig schwacher Durchgang am Sprung sowie eine durchwachsene Präsentation am Schwebebalken (39,65). Die Entscheidung über das dramatische Ranking auf dem Treppchen fiel erst mit der letzten Turnerin. Das Siegerteam stellte der TuS Wüllen (170,50 Punkte), Zweiter wurde die Turngemeinschaft (TG) Bodenheim-Pflugscheid mit ebenfalls 170,50 Zählern. Mit nur einem winzigen Zehntel-Punkt-Rückstand auf die beiden Erstplatzierten folgte die TG Kassel. Ellen Linh Tran brillierte als Teambeste mit den famosen Höchstnoten am Boden (11,05), am Schwebebalken (10,75) sowie mit 9,70 Punkten am Stufenbarren. Ihre Vereinskameradin Lisa Unger, 25, war mit der Höchstnote von 11,90 Zählern die Teambeste am Sprung.
„Es ist beeindruckend, wie zuverlässig und selbstbewusst das Team unter Druck agierte. Es ist das Ergebnis harter und fokussierter Trainingsarbeit. Mentalität und Charakter war der Grundstein für das erfolgreiche Debüt in der Bundesliga. Diese Mannschaft hat bewiesen, dass auf sie Verlass ist – egal in welcher Konstellation“, resümierte Teamkapitänin Maria Heitmann das bemerkenswerte Abscheiden. Der Seriensieger der letztjährigen Regionalligasaison überzeugte mit einer altersgemischten Zusammensetzung um Leona Braukmeier, Maria Heitmann, Sarah Kleinknecht, Greta Pauline Günther, Jil-Sophie Eckert, Virgenie ten Voorde, Camilla Sina Carstens, Lisa Unger, Daria Hofmann und den Youngstern Juliane Grunwald, 14, Ellen Linh Tran, 13, sowie dem erst 11-jährigen „Liga-Küken“ Vladyslava Ozinkovska. Wenn Jung und Alt mit mannschaftlicher Geschlossenheit und einer starken Performance an allen olympischen Turngeräten zusammenarbeiten, ergänzen sich diese Fähigkeiten nicht nur im Wettkampf auf das Beste. Unsere jungen Mädels verfügen über ein hohes technisches Know-how und die routinierten Asse haben ein umfangreiches Erfahrungswissen und sorgen für ein sicheres Auftreten und Gelassenheit bei der Übungspräsentation. Somit entstehen auch im täglichen Trainingsprozess kreative Ideen und bessere Lösungen als in Mannschaften mit ausschließlich gleichaltrigen Turnerinnen, weil „eingefahrene Abläufe“ immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden.
Der zweite Wettkampftag findet am 15.06. in Dortmund statt. Dort möchte sich das eingeschworene Team mit hoffentlich allen genesenen Leistungsträgerinnen einen Platz auf dem Sieger-Treppchen erturnen.
Das Foto zeigt von links: Greta Pauline Günther, Lisa Unger, Daria Hofmann, Sarah Kleinknecht, Camilla Sina Carstens, Kapitänin Maria Heitmann und vorne (von links) „Bundesliga-Küken“ Vladyslava Ozinkovska, 11, Ellen Linh Tran und Juliane Grunwald
(Foto: Thai Lu Tran).