UNSER KUNSTTURN-ASS PABLO BROSZIO BEEINDRUCKTE BEIM INTERNATIONALEN DEBÜT IN RIO DE JANEIRO

Unser Olympia-Aspirant von Paris 2024, Pablo Broszio, hatte sich mit seinem respektheischenden Sechskampfresultat und dem Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft im 

Kür-Sechskampf sowie den Landestiteln an allen sechs olympischen Einzelgeräten bei den Landeskunstturnmeisterschaften am Olympiastützpunkt in Hannover die Qualifikationsnorm zur Teilnahme an der Panamerikameisterschaft vom 04. bis 06. Juni in der brasilianischen Olympiastadt Rio de Janeiro gesichert. Dafür verzichtete unsere Galionsfigur auf den zeitgleich stattfindenden nationalen Start bei den Deutschen Meisterschaften und vertrat die 08-Farben mit dem Startrecht für Panama in Brasilien. Nach seinen erfolgreichen Abiturprüfungen startete der Ausnahmeathlet am 31. Mai vom Flughafen Schiphol in Amsterdam zu einer fantastischen und lehrreichen Turnreise, die ihn nach Süd- und Mittelamerika führte. Eines hatte sich Pablo fest vorgenommen: Das begnadete Talent wollte die vom Weltturnverband angesetzte Qualifikationsnorm von 60 Punkten toppen und seine spektakulären Übungen an den dortigen Olympiageräten der deutschen Firma Spieth, diese Geräte- und Wettkampfausstattung hat der TSV Buchholz 08 auch im heimischen Leistungsstützpunkt der Kunstturn-Arena stationiert, in guter Manier erstmals auf dem Podium durchturnen. Wer auf der großen Weltbühne des Turnsports bestehen will, der braucht ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Konzentrationsfähigkeit sowie eiskalte Nerven wie Stahlseile. Das internationale Teilnehmerfeld war allerdings bärenstark, so dass es in erster Linie darum ging Erfahrungen zu sammeln. Pablo und sein Vater Jan Markus „Bolle“ waren im Rahmen des von der FIG geforderten Hygienekonzeptes in einem von drei möglichen Hotels in unmittelbarer Nähe des Olympiaparks in Rio untergebracht. Bedauerlicherweise wurde nicht das fünf Sterne Hotel direkt am Strand der Copacabana ausgewählt. Das dortige Hygienekonzept war sehr aufwendig. Bereits 14 Tage vor Anreise musste täglich der Gesundheitszustand gemeldet werden (Temperatur, Sauerstoffsättigung, mögliche Symptome). In Rio wurden tägliche Tests durchgeführt und es war absolut kein Kontakt zur Außenwelt erlaubt. Die Delegation von Panama umfasste insgesamt 9 

Personen. Neben Pablo standen noch vier Turnerinnen im Nationalteam, drei Trainer/innen und eine Kampfrichterin. Nach einem zweitägigen Training auf dem Podium folgte dann der Mehrkampf der Elite. Pablo startete in der Subdivision 1 in der olympischen Reihenfolge mit dem Startgerät Boden. Zudem wurden auch in Rio noch individuelle Startplätze für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio vergeben, was aber für Pablo in diesem Jahr nicht realistisch war. Die internationale Premiere gelang Pablo in der riesigen Olympiahalle phänomenal. Mit seiner sporthistorischen Teilnahme erzielte Pablo bei seinem Debütauftritt als einer der Jüngsten mit 60,50 Punkten im olympischen Sechskampf ein Mega-Ergebnis und hat sogar 10 Eliteturner hinter sich gelassen. Seine besten Einzelresultate erzielte Pablo am Auftaktgerät Boden (10,95 

Punkte) sowie am Barren (10,20). Die höchste Benotung erhielt unser Kunstturn-Ass für seinen gestreckten Kasamatsu mit 12,60 Zählern am Sprung. „Die respekteinflößende grandiose Olympiahalle und das Turnen auf dem Podium sorgte für eine einzigartige Atmosphäre. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung mit Gänsehaut-Feeling“, resümierte unser Ausnahmeathlet direkt nach Wettkampfende die gigantischen Eindrücke und seine Gefühlslage nach dem internationalen Einstand. Pablo platzierte sich auf einer vorher niemals erwarteten achtunggebietenden 27. Position! Es siegte Caio Campos Souza aus Brasilien, Vizemeister 

wurde Paul Judo (USA). Viel Zeit zum Relaxen war wegen der coronabedingten Ausnahmesituation in Brasilien keine Option und daher wurde auch nicht groß gefeiert. Nicht, weil es in Zeiten von Corona ohnehin nicht erlaubt wäre, sondern weil sich Pablo zeitnah auf die nächsten internationalen Herausforderungen vorbereiten möchte. Drei Tage gönnte sich nun das 

hochmotivierte Vater/Sohn-Team den direkten Hotelaufenthalt an der weltberühmten Copacabana und danach ging es für Pablo zur Regenerations-Quarantäne in das Heimatland seiner Mutter nach Panama. Aufgrund der hohen Trainingsbelastung stehen das Auskurieren von muskulären Problemen und eine geistige Entspannung vom zurückliegenden Dauerstress („Abi“, Training, 

nward Bade

Corona und die übrigen Dinge) in Mittelamerika im Vordergrund. Eines war aber sofort klar: Direkt nach der Ankunft in Panama ging es ab in die dortige Turnhalle! Seine Mutter Michele kam nicht mit nach Rio, hat die beiden aber in Panama bei ihren Eltern getroffen.

Zirka am 24. Juni, nach A

blauf der Quarantäne, kommt der Achtzehnjährige in die heimische NordHeideHalle 

zurück. Damit sind die internationalen Top-Veranstaltungen für das Jahr 2021 längst nicht abgearbeitet. Als Jahreshöhepunkt fliegt Pablo im Oktober als Vertreter Panamas zu den Kunstturn-Weltmeisterschaften (WM) nach Japan und im November stehen die Südamerika-Meisterschaften in Argentinien im Fokus! Eine gigantische Herausforderung und ein Reisefahrplan mit intensiver Meilensammlung, den sich Pablo für seinen sportlichen Traum auferlegt hat: O

lympia 2024 in Paris! Mit großen Ambitionen folgt zudem im letzten Quartal des Jahres die DTL-Saison mit seinen 08-Teamkameraden Reza Abbasian, Daniel Charcenko, Laurids Maas, Gregory Keck, Alexander Witte und Youngster Timon Raunecker in der Turn-Bundesliga. In der Ersten Bundesliga möchten unsere Spitzenakteure in diesem Jahr mit der Niedersachsenauswahl ein gewichtiges Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden.

 

Ber

 

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Niedersachsenmeister der Männer 2021: Pablo Broszio schraubt sich beim Doppelsalto-Abgang mit integrierter Längsachsendrehung (Tsukahara) am olympischen Königsgerät weit über Reckstangenhöhe und hat nunmehr die Turn-Weltmeisterschaften in Japan im Fokus (Foto: Jörg Niebuhr).

 

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Wettkampfdebüt auf der Weltbühne gelungen: Jan Markus „Bolle“ und Pablo in der respekteinflößenden Mega-Olympiahalle von 2016 in Rio de Janeiro. Es war eine riesige Erfahrung in einzigartiger Atmosphäre mit Gänsehaut-Feeling.